Raubtiere sind doch keine Vegetarier!

Bei der NABU-Fachtagung „Prädationsmanagement im Wiesenvogelschutz“ Mitte März im norddeutschen Kleve referierten Wiesenvogelexperten aus ganz Deutschland und den Nachbarländern über die Ursachen mangelnder Reproduktion seltener Arten in Naturschutzgebieten.

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Denn obwohl die Lebensräume in geschützten Biotopen paradiesisch sein müssten, fällt der Großteil von Eiern und Küken der seltenen Bodenbrüterarten ihren Fressfeinden, allen voran dem Fuchs, zum Opfer. Aber auch Marder, Waschbär und Igel, Krähen und diverse Taggreifvögel werden von den Naturschutzexperten für die negative Reproduktion verantwortlich gemacht! Denn meist reicht die Nachwuchsrate nicht einmal um die zu schützenden Arten in den Idealbiotopen überhaupt am Leben zu erhalten, geschweige denn „Überpopulationen“ für benachbarte Lebensräume zu produzieren. Noch schlechtere Überlebenschancen haben Bodenbrüter natürlich, wo die Landschaft intensiv genutzt und daher ausgeräumt und strukturarm ist. Jochen Drescher, Pressesprecher der Hegegemeinschaft Biberach in der Kreisjägervereinigung BC begrüßt die offenen Worte der Naturschutzexperten. Denn obwohl der negative Einfluß von Fressfeinden auf Bodenbrüter längst in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten belegt wurde, verteufelten Naturschutzverbände in der Vergangenheit die Jagd meist prinzipiell. Zumindest offiziell. Es sollte sich die Natur selbst regulieren. Raubwildbejagung wurde häufig abgelehnt, da verringerte Räuberdichte deren Reproduktion erst stimuliert. Dies ist zwar zutreffend aber wie die Naturschutzexperten nun in Klewe eingestanden, kann man dennoch keine Bodenbrüter erhalten, ohne jagdlich einzugreifen! Hierfür sei z.B. auch eine fast ganzjährige Fuchsbejagung unabdingbar. Zudem müsse die Infrastruktur an Fallen deutlich ausgebaut werden um dauerhaft intensiv Fuchs und Marder zu dezimieren. Die Hegegemeinschaft Biberach ist erleichtert, daß nun auch von Seite der reinen „Schützer“ offiziell anerkannt wird, daß ohne jagdliche Regulation ernst gemeinter Naturschutz nicht machbar ist. Bereits für kommenden Herbst/Winter organisiert die Hegegemeinschaft Sammelbestellungen für Raubwildfallen. Damit helfen die Jäger hoffentlich nicht nur Lerche, Kiebitz, Brachvogel, Braunkehlchen und Bekassine sondern auch Wildarten wie Wachteln, Rebhühnern, Fasanen und Feldhasen im Überlebenskampf.