Die Drittklässler der Grundschule Bad Schussenried machen den Wald zu ihrem Klassenzimmer

Juni 2021

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Das bisher in der Theorie gelernte Thema „Stockwerke des Waldes“ „Zuhause, Unterschlupf und Nahrung für unsere Wildtiere“ sollte jetzt im Wald vertieft und greifbar gemacht werden. Elke Stützle, vom Hegering Bad Schussenried, hieß die Kinder am Waldrand willkommen. Gemeinsam betraten sie den Wald, schlossen für einige Minuten die Augen und lauschten still den Geräuschen des Waldes. Hört man vielleicht ein Wildschwein im Unterholz rascheln, oder pfiffen die Vögel eher aufgeregt oder entspannt…

Die Kinder kamen so erst mal im Klassenzimmer Wald an – Dem Lebensraum unserer Wildtiere. Ganz kurz wurden noch die Waldregeln erklärt. Zwei davon hat Elke Stützle ausführlich erläutert. Man darf zu schulischen Zwecken, zum Basteln oder Dekorieren schon Blätter, Rinde oder sonstiges Material aus dem Wald sammeln. Aber auf keinen Fall darf man mutwillig etwas zertreten, zerstören oder Müll hinterlassen. Warum Müll für unsere Wildtiere und den Wald gefährlich bzw. schädlich ist wussten die Kinder bereits sehr gut. Dann ging es los das erste Stockwerk, die Moosschicht, zu erkunden. Alle Kinder waren sehr eifrig und mit einer neugierigen Begeisterung dabei Moos, Laubstreu und morsches Holz zu sammeln. Jede Menge Käfer, Spinnen, Schnecken und sogar eine Kröte entdeckten die Schüler. Diese wurden an Ort und Stelle so belassen und nur gemeinsam angeschaut. Warum ist denn da Schaum an den Bäumen, fragten die Kinder und hatten ihren Spaß diesen in die Luft zu pusten. Der Schaum kommt von der in der Rinde enthaltenen Seifenstoffe die bei starkem Regen ausgewaschen werden. Bäume bilden diese bitteren Stoffe in der Rinde um Schädlinge abzuhalten, erklärte Elke Stützle. Eine Schülerin meinte, dass sie das sehr gut verstehen würde, weil Seife ja ekelhaft schmeckt : ) Am Ende durften die Kinder dann ihre gesammelten „Schätze“ aus der Moosschicht auf dem Boden ausbreiten. Beim nächsten Stockwerk gingen wir in den Keller des Waldes, die Bodenschicht. Es wurden fleißig Wurzeln ausgegraben und Erde gesammelt. Diese wiederum wurden unterhalb der vorher gesammelten Moosschichtschätze auf den Boden gelegt. Sammeln und entdecken macht hungrig. Deshalb gab es erst mal eine Vesperpause um sich zu stärken. Nach der Pause wurde Stockwerk für Stockwerk (Kraut- Strauch und Kronenschicht) gesammelt und besprochen wo die Tiere ihre Nahrung finden und wo sie wohnen. Am Ende lag ein großes Stockwerkbild vor den Kindern. Gut, dass wir die Waldregel mit dem Sammeln von Blättern usw. ausführlich besprochen hatten! Elke Stützle hatte noch ein paar Tierpräparate dabei. Ja klar, kann der Dachs mit diesen Krallen Röhren graben um in der Bodenschicht zu wohnen. Der schlaue Fuchs, der sich mit seinen kleineren Krallen schwerer tut einen Bau zu graben, natürlich gerne in die unbewohnten alten Baue von dem Dachs einzieht. Wow hat der Habicht große Flügel. Kein Wunder hat er seinen Horst ganz oben in der Kronenschicht, damit er gut starten und landen kann. Die Kinder durften alle Präparate berühren, die scharfen Fänge des Habichtes oder des Waldkauzes spüren oder den Unterschied von dem weichen Fell des Fuchses und dem borstigen des Dachses fühlen.

Die Kinder waren wie neugierige Forscher den ganzen Morgen mit einer großen Begeisterung im Wald unterwegs. Der Lernstoff „Stockwerke des Waldes“ wurde greifbar gemacht und dadurch für die Schüler leichter lernbar.