Am Freitag, den 4. Oktober 2024, versammelten sich zahlreiche Interessierte zum monatlichen Stammtisch des Hegering Biberach. Das Thema des Abends war von besonderer Dringlichkeit: die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche. Als Referent begrüßte der Hegering Dr. Sporleder, erfahrenen Veterinär und Mitglied des ASP-Kompetenzteams. Mit einem aufschlussreichen und zugleich unterhaltsamen Vortrag informierte er die Gäste über die bedrohliche Lage und machte deutlich, welche entscheidende Rolle Jäger in der Bekämpfung der Tierseuche spielen.
Die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest
Dr. Sporleder begann seinen Vortrag mit einem Überblick über die aktuelle Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland. Die hochansteckende und für Wild- sowie Hausschweine fast immer tödliche Krankheit stellt nach wie vor eine immense Bedrohung dar. Vor allem Wildschweine tragen maßgeblich zur Ausbreitung bei, was die Bekämpfung enorm erschwert. In der Landwirtschaft löst die ASP große wirtschaftliche Schäden aus, da infizierte Tierbestände rigoros gekeult werden müssen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Für Menschen ist die Krankheit zwar ungefährlich, doch die Folgen für die Schweinebestände und die Landwirtschaft sind gravierend.
Zaunbau und Beprobung: Zwei zentrale Maßnahmen
Besonderen Wert legte Dr. Sporleder in seinem Vortrag auf die Bedeutung des Zaunbaus als erste Schutzmaßnahme. „Der Zaunbau entlang von gefährdeten Gebieten hilft dabei, das Eindringen infizierter Wildschweine zu verhindern“, erklärte er. Doch dies sei nur ein Teil des notwendigen Maßnahmenpakets. „Die wichtigste Maßnahme bleibt die systematische Beprobung von Wildschweinen“, betonte er eindringlich.
Jäger sind in der ASP-Bekämpfung von unschätzbarem Wert, denn sie sind die ersten, die auf auffällige Wildtiere stoßen oder Totfunde im Wald entdecken. Dr. Sporleder machte deutlich, dass vor allem bei Totfunden, Unfalltieren und Wildschweinen mit auffälligem Verhalten Proben entnommen werden müssen. „Jede Probe hilft, das Ausmaß der Seuche besser zu verstehen und Ausbrüche frühzeitig zu erkennen“, so der Veterinär. Um die Arbeit der Jäger zu erleichtern, stehen Proben-Sets beim örtlichen Veterinäramt oder bei der Wildforschungsstelle Aulendorf zur Verfügung.
Die Zusammenarbeit der Jäger ist entscheidend
Ein weiterer wichtiger Punkt des Vortrags war der Dank an die Jäger, die bereits tatkräftig zur Eindämmung der ASP beitragen. Dr. Sporleder lobte die enge Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft, Veterinärämtern und den zuständigen Behörden. „Ohne die Unterstützung der Jäger könnten wir die ASP nicht in den Griff bekommen“, betonte er. Er appellierte an die Anwesenden, auch weiterhin konsequent Proben zu entnehmen und auf Veränderungen im Wildbestand zu achten. Denn nur gemeinsam könne man die Verbreitung der Seuche stoppen.
Praktische Tipps zur Probenentnahme
Der informative Abend endete mit einer kurzen, praxisorientierten Einführung in die verschiedenen Methoden der Probenentnahme, die auf großes Interesse bei den Teilnehmern stieß. Dr. Sporleder zeigte anschaulich, wie einfach und schnell die Probenentnahme durchgeführt werden kann. Für viele Anwesende war es eine wertvolle Gelegenheit, sich direkt mit den notwendigen Abläufen vertraut zu machen und offene Fragen zu klären.
Die Teilnehmer verließen den Stammtisch nicht nur mit neuen Informationen, sondern auch mit einem gestärkten Bewusstsein für die Dringlichkeit der präventiven Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest. Der Vortrag von Dr. Sporleder hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig die aktive Mithilfe jedes Einzelnen ist, um die Ausbreitung dieser Tierseuche zu stoppen.
Der Hegering Biberach bedankt sich bei Dr. Sporleder für den lebendigen und informativen Vortrag und freut sich über das große Interesse an diesem wichtigen Thema. Gemeinsam mit der Jägerschaft und den Behörden wird man sich auch weiterhin für den Schutz der heimischen Wildbestände und die Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest einsetzen.