Am Mittwoch, den 2. August trafen sich die Kinder des Ferienprogramms im Wald beim Wasserturm der Gemeinde Tannheim. Die Jäger haben vorab einen interessanten und vor allem lehrreichen Parcours aufgebaut. Es ging entlang der Waldwege im „Hornwald“ durch das Jagdrevier. Dabei wurde erklärt, dass man sich im Wald ruhig verhält, denn dadurch werden die Tiere nicht schon im Vorfeld verschreckt und es besteht somit auch die Möglichkeit einmal die Tiere des Waldes selbst zu sehen und zu erleben. Eine sachkundige Führung durch die Natur und Gottes vielfältige Schöpfung ist immer ein Erlebnis, denn die Jäger machen dafür auch eine jahrelange und fundierte Ausbildung.
Im Vorfeld wurden geschickt Tierpräparate im Revier verteilt, sodass man alle Sinne einsetzen musste, um diese in Anblick zu bekommen. Zu sehen gab es neben Elster, Eichelhäher (auch im schwäbischen Nussjäckel genannt), Hase, Dachs und Wildschein auch Jungtiere wie zum Beispiel spielende Fuchswelpen. Am Wegrand war ein kleiner Frischling im Farngesträuch versteckt. Die Kinder lernten sehr viel über die Gewohnheiten der Tiere, deren Tarnung und Lebensweise. Sie sahen auch einen fegenden Rehbock und die Möglichkeit der Waldbesitzer den Leittrieb vor dem Wildverbiss zu schützen und somit einen gesunden Mischwald mit Fichte, Buche oder Lärche heranzuziehen. Wenn die Rehe die Triebe der Bäume verbeißen, oder der Rehbock die kleinen Pflanzen mit seinem Geweih fegt, gehen sie ein und wir alle profitieren dann nicht von einem gesunden Wald, der Sauerstoff produziert. An einem Holzstapel wurden die Jahresringe eines Stammes gezählt und es stellte sich heraus, dass der Baum 60 Jahre alt war. „Den habe ich vor 60 Jahren selbst gepflanzt“, sagte einer der Jäger. Ebenso wurden am Wegrand Pflanzen erklärt, wie die Bella Donna, die Tollkirsche, die hochgiftig ist. Neben Dachs, Steinmarder und Fasan, wurde den Kindern auch erläutert, warum man Hunde im Wald an der Leine führen sollte. Während dem Spaziergang haben die Kinder gesehen, dass Rehe ihre Kitze oft auch direkt neben dem Waldweg ablegen - dort sind sie extrem gefährdet, wenn Hunde sie aufstöbern. Auch auf die Kreisläufe in der Natur und Umwelt wurde den Kindern aufgezeigt.
Ein besonderes Ereignis war zum Schluss der Auftritt der Falknerin Miriam Pulvermüller aus Laupheim mit ihrem Buntfalken Floki. Jedes Kind durfte einmal den Falken mit oder ohne Falknerhandschuh auf die Hand nehmen, Falke Floki hat es sich aber auch auf den Köpfen der Kinder bequem gemacht.
Danach wurde noch ein bedrucktes Tuch aufgespannt um allen Kindern die Spuren und Fährten der Wildtiere näherzubringen.
Zum Abschluss erklang mit dem Parforcehorn das Signal „Jagd vorbei und Halali“ und alle Kinder bekamen noch ein Büchle über die Falknerei überreicht, welches von der Falknerin Miriam Pulvermüller und Jäger Gerd Graf liebevoll gestaltet wurde.
Die Tannheimer Jäger haben sicher allen Beteiligten einen rundum schönen, vielseitigen und spannenden Nachmittag im Wald bereitet, der sowohl den Kindern, aber auch den Jägern Freude, viele neue Erfahrungen und Kenntnisse bereitet hat.
Gerd Graf 2023