Kinderferienprogramm – Kinder und Jäger erkunden gemeinsam die Natur

  • Ein Kind beim Ansitz im Rahmen des Ferienprogramms

  • Selberbasteln eines Vogelhäuschens

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Kühe sind nicht lila, diese meist nicht ganz ernst gemeinte Metapher für die wachsende Entfremdung der Menschen von der sie umgebenden Natur, kennt jeder. In den letzten Jahren werden die Signale allerdings immer deutlicher, dass unser Verständnis und unser Interesse an der Natur tatsächlich signifikant abnehmen. Auf Platz 1 aller Kinderwünsche, so war es erst vor kurzem in der Presse zu lesen, thront das Smartphone. Das Fahrrad zur Bewegung im Freien hingegen, wird immer weniger beliebt. Auch wir Erwachsenen verbringen immer mehr Zeit vor Bildschirmen jeglicher Couleur, anstatt in der Natur und der frischen Luft. Selbst diejenigen unter uns, welche sich zum Sport und Freizeitvergnügen nach draußen begeben, nehmen immer weniger die ökologischen Zusammenhänge in der Natur wahr und Hand aufs Herz: Können wir noch die Fichte von der Tanne unterscheiden und den Weizen vom Dinkel?

 

Der Jägerschaft ist es ein großes Anliegen, den Menschen die Natur und die komplexen Zusammenhänge der Natur nahe zu bringen. Nur, wer diese Zusammenhänge versteht, kann Natur bewusst genießen und sich gleichzeitig ökologisch korrekt verhalten, um die sensiblen Gefüge der Natur nicht zu stören. Je früher dieses Bewusstsein geweckt wird, desto besser.

 

Die Kreisjägervereinigung Biberach und deren Jugendobfrau und Naturpädagogin Elke Stützle waren aus diesem Grunde während der Ferienzeit sehr aktiv. Hierbei ging es natürlich weniger um das Thema Jagdausübung, als vielmehr darum, junge Menschen und Kinder wieder in die Natur zu führen und diese gemeinsam fachkundig zu erkunden.

 

Kurz vor Beginn der Sommerferien lautete das Motto der Schulprojekttage der Bad Schussenrieder Schulen „WELTfairÄNDERER“. Dass Nomen hier zugleich auch Omen war, versteht sich von selbst. So war Naturpädagogin Elke Stützle zusammen mit Achim Herwanger vom Hegering Bad Schussenried mit den interessierten Schülerinnen und Schülern in den Wäldern um Bad Schussenried unterwegs. Ganz dem Motto entsprechend, wurde den jungen Leuten spielerisch nahegebracht, wie gefährlich und langlebig achtlos weggeworfener Müll sich in der Natur verhält und wie man sich in der Natur verhält, um Wildtiere nicht zu beunruhigen. Beim letzteren Thema durften die Kinder selbst in die Rolle der Wildtiere schlüpfen und erlebten selbst, wie invasiv sich permanente Störungen auswirken.

 

Mitte August war die Kreisjägervereinigung Biberach zu Gast bei dem Kinderferienprogramm INGO in Ingoldingen. Das Motto lautete hier „Auf dem Ansitz mit dem Jäger“. Den teilnehmenden Kindern bot sich die Möglichkeit, tatsächlich einen Jäger bei der Jagd zu begleiten. Hier erhielt Naturpädagogin Elke Stützle Unterstützung vom Hegering Bad Schussenried. Die Jägerinnen und Jäger des Hegerings machten es möglich, dass jedes Kind mit einem Jäger auf den Ansitz durfte. Hierbei ging es natürlich nicht darum, Wild zu erlegen. Vielmehr sollten die Kinder es erleben, Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können. So manches Kind hatte noch nie im Leben durch ein Fernglas gesehen, hatte weder Reh, Hase noch Fuchs in der freien Natur erlebt. Die Kinder waren gebannt und die Zeit verging, wie im Flug. Vor dem Ansitz durften die Kinder noch einer spannenden Schatzsuche beiwohnen. Ganz so einfach war es gar nicht, den verstecken Schatz zu finden. Zumindest mussten die jungen Schatzsucher hier mit dem Kompass umgehen können. Einen treffenden Ausklang fand der Tag dann auch noch. Während die Kinder auf dem Ansitz waren, bereiteten die Jäger des Hegerings Bad Schussenried schon den Grill vor. Über offenem Feuer konnten die Kinder Würsten braten und Popcorn herstellen. Ein rundum gelungener Tag, bei herrlichem Wetter.

 

Anfang September beteiligten sich die Jägerinnen und Jäger des Hegerings Bad Schussenried auch in diesem Jahr am Kinderferienprogramm der evangelischen Christuskirche. Federführend war auch hierbei unsere Naturpädagogin Elke Stützle. Wie immer bot das Ferienprogram der Christuskirche ein breitgefächertes Programm. Da der Herbst bereits vor der Türe stand, hatten die Kinder die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung ein Futterhäuschen für die Fütterung von Singvögeln zu basteln. Natürlich wurden den jungen Bauherren hierbei auch die ökologischen Zusammenhänge und Notwendigkeiten erläutert, so dass jeder stolz sein Häuschen mit nach Hause nehmen konnte und es fachgerecht einzusetzen weiß.

 

Das Fazit unseres vielseitigen Engagements im Laufe der Sommerferien ist, dass die Arbeit mit Kindern unheimlich fruchtbar ist. Kinder lernen schnell die wichtigen Zusammenhänge in der Natur und sind darüber hinaus für diese Thematik begeisterungsfähig und engagiert. Unser Wissen und Verständnis an die nächste Generation weiterzugeben, ist Grundvoraussetzung, damit auch künftige Generationen den Wert unserer Umwelt und unserer Natur erkennen und erhalten.