Monitoring seltener Arten

Die Wildforschungsstelle bittet um ihre Mithilfe!

  • Entwicklung des Brutvorkommens des Rebhuhns in den Gemeinden Baden-Württemberg Grafik: Wildforschungsstelle 2019

  • Rebhuhn (Bild: Ralph Martin)

  • Adulter Wanderfalke (Bild: Ralph Martin)

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Monitoring Rebhuhn

Landesweit sind die Rebhuhnbestände in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. In der Roten Liste von Baden-Württemberg (Bauer et al. 2016) wird das Rebhuhn in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) geführt. Die Brutbestandsangaben aus der Roten Liste (Stand 2009) von 700 bis 1.500 Brutpaaren wurden bei der jüngsten, noch nicht veröffentlichten Schätzung der OGBW für den Zeitraum 2012-2016 deutlich nach unten korrigiert auf eine Spanne von 500-800 Brutpaare.

Auch die Vorkommensnachweise der Jägerschaft aus dem Umfragen der Flächendeckenden Erfassung zeigen das gleiche Bild: Sowohl in der Fläche des Verbreitungsgebietes als auch in der Brutpaardichte ist der Trend stark rückläufig. Wurden für das Frühjahr 2006 noch rund 2.300 Brutpaare für Baden-Württemberg angegeben, liegt diese Zahl im Frühjahr 2019 bei rund 1.190.

Um den Abwärtstrend zu stoppen, werden im Zuge des gemeinsam von WFS und LJV  durchgeführten Projekts „Allianz für Niederwild“ Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung  unterstützt, die den Bruterfolg steigern (bessere Deckung) und die Kükensterblichkeit senken (mehr Insektennahrung) sollen.

Grundlage für die Maßnahmensetzung ist das Monitoring der Rebhühner. Nachdem bereits 2019 landesweit erste koordinierte Rebhuhnzählungen von WFS und LJV  organisiert wurden, soll das Programm 2020 erweitert werden. Von Interesse sind dabei auch die Bereiche, in denen noch Restvorkommen von Rebhühnern vermutet werden, über die wir aber keine Nachweise haben. Falls sie aus aktueller Zeit (2018 -2019) Hinweise auf Rebhuhnvorkommen im Kreis Biberach haben, machen sie uns bitte Meldung mit möglichst genauer Ortsangabe, damit wir diese verifizieren können. Ansprechpartnerin zum Rebhuhnmonitoring bei der Wildforschungsstelle ist Dr. Johanna Arnold, Tel: 07525-942349, E-Mail: Johanna.Arnold@lazbw.bwl.de 

Detaillierte Informationen zur Allianz für Niederwild finden sie auf der Homepage der WFS (www.lazbw.de) und des LJV (www.landesjagdverband.de).

Gesucht werden Beobachtungen von Rebhühnern aus jüngerer Zeit (2018-19) aus den Kreisen Biberach und Ravensburg. 

 

 

 

Monitoring Wanderfalke

Eine erfreuliche Entwicklung verzeichnet  der Bestand des Wanderfalken in Baden-Württemberg. Nach einem historischen Tief von 26 Paaren Anfang der 1970er Jahre ist sein Bestand nach dem DDT Verbot stark angewachsen und erreichte 2003 mit 294 Revierpaaren einen wahrscheinlich historischen Höchststand (Rau 2015). In den Jahren danach ging der Brutbestand wieder zurück und lag im Jahr 2017 bei 240 Brutpaaren (Rau et al. 2017). Dabei spielt u. a. die zunehmende Konkurrenz mit dem sich ausbreitenden Uhu eine wichtige Rolle. Dieser konkurriert mit dem Falken nicht nur um die raren Nistplätze im Fels, sondern ist auch sein größter Feind, weil er den Wanderfalken nachts am Schlafplatz schlägt.

Landesweit gibt es Brutnachweise des Wanderfalken, mit Ausnahme zweier Landkreise: Aus dem Kreis Biberach ist bislang noch kein Brutplatz und im Kreis Ravensburg nur eine Brut (in einem Kunsthorst) bekannt. Für die Wildforschung stellt sich die Frage, ob dieser weiße Fleck in der Brutverbreitung tatsächlich der Realität entspricht oder es doch bislang unentdeckte Brutplätze gibt. Hierfür brauchen wir ihre Mithilfe. Der Wanderfalke ist in Baden-Württemberg kein Baumbrüter, sondern nutzt als natürliche Brutplätze fast ausschließlich Felswände sowie vermehrt menschliche Strukturen wie Gebäude oder Gittermasten. Gegen Ende der Brutzeit  und während des Ausflugs der Jungvögel  (Mitte bis Ende Mai) verhalten sich Wanderfalkenfamilien sehr auffällig und verraten ihre Anwesenheit durch lautes und anhaltendes Lahnen und die Bettelrufe der Jungen, die in einem Radius von 200 m zu hören sind. Auch ohne besondere ornithologische Kenntnisse sind diese Rufe für jeden in der Nähe ansitzenden Jäger auffällig. Falls sie Hinweise auf die Anwesenheit von Wanderfalken in ihrem Revier haben, melden sie dieses bitte an die WFS an Peter Linderoth, Tel: 07525/942342, E-Mail: Peter.Linderoth@lazbw.bwl.de

Die WFS sucht Hinweise auf Bruten vom Wanderfalken in den Kreisen Biberach und  Ravensburg.